B Mädels

Die Egidius Braun Stiftung belohnt die Jugendarbeit kleiner Vereine, die sich durch eine besondere Integrationswirkung und Qualität auszeichnet, mit einer Teilnahme an den Fußball-Ferien-Freizeiten. Die entsprechende Bewerbung bei der Stiftung wurde wohlwollend aufgenommen und schon kurze Zeit später erhielten die Verantwortlichen der Jugendspielgemeinschaft Ostercappeln/Schwagstorf einen positiven Bescheid: die B-Juniorinnen dürfen in die Sportschule Hennef fahren.

Am Freitag den 06.08.2021 war um 08.30 Uhr Abfahrt von Shell-Autohof in Osnabrück-Atter. Die zwölf Mädchen mit den zwei Betreuern Antonia Loheide und Jörg Mosel wurden in einem modernen Reisebus, unter Einhaltung der gültigen Corona-Bedingungen, als vierte Mannschaft eingesammelt. Bereits an Bord waren die Mädchen-Mannschaften der JSG Westerstede, sowie die beiden Jungs-Teams von Rot-Weiß Cuxhaven und Frisia Goldenstedt. In Hennef angekommen wartete bereits die Jungenmannschaft des FSV Cappel. Nach einer kurzen Begrüßung und die Aufteilung auf die Zwei-Bett-Zimmer gab es ein Mittagessen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, den die Mädels zur Erkundung der Sportschule nutzen: drei Naturrasenplätze, ein Outdoor-Kunstrasenplatz und eine 60x40 m große Kunstrasenhalle. Allerdings war der Hauptplatz zu der Zeit noch gesperrt: auch hier hat das Hochwasser keine Rücksicht genommen und erhebliche Schäden verursacht, die nun behoben werden. Damit aber noch lange nicht genug: es gibt noch eine Dreifachhalle, die viel von Handballern genutzt wird. Spielfelder für Basketball und Volleyball (drinnen und draußen) runden das ganze ab. Sicherlich muss man auch noch das Freibad ( war leider gesperrt ), wie auch das Hallenbad erwähnen. Hinzu kommt noch der nahe gelegene Kletterwald. Nach dem Abendessen wurde der Tag mit einem Losturnier abgeschlossen. Der Samstag begann mit dem gemeinsamen Frühstück. Bei den Mahlzeiten galten übrigens strenge Regeln: neben der Maskenpflicht bestand die Sportschule auf das Tragen von festem Schuhwerk. Nach dem Frühstück haben die Mädels das DFB-Fußball-Abzeichen gemacht. Nach fünf Stationen konnte man, je nach erreichter Punktzahl, das Abzeichen in den Varianten Gold, Silber und Bronze erwerben. Die nächsten Tage waren durch viele sportliche Aktivitäten geprägt, wie z.B. eine Trainingseinheit mit dem DFB-Mobil und ganz oft Beach-Volleyball. Es waren aber tolle Erfahrungen bei Spielen, die man so (wahrscheinlich) noch nicht kannte bzw. noch nicht so oft gespielt hat: z.B. Roundnet/Spikeball und Fußball-Golf. Erfahrungen konnten die Mädels auch beim Blindenfußball sammeln. Vor Ort vermittelte hierzu der aktuelle Bundesligaspieler im Blindenfußball Daniel Hoß, der beim PSV Köln aktiv ist und von Geburt an blind ist, beeindruckte Einblicke von dieser Sportart, wo man sich nur auf sein Gehör verlassen muss. Mit einem Kopfschutz und Augenmasken ausgestattet durften die Mädels auch mal selber diese Sportart ausprobieren und die Erkenntnisse werden sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. In der Freizeit wurde natürlich auch „normal“ Fußball gegen die anderen Mannschaften gespielt. Neben diesen ganzen sportlichen Aktivitäten gab es abends aber auch ein paar Vorträge: Wer hat schon erste Erfahrungen als Trainer bzw. im Ehrenamt gemacht? Wie kann man Team Building verbessern? Wie geht man mit dem Thema Gewalt/Toleranz/Diskriminierung und Sexismus um?
Auch die exzessive Nutzung der Medien stand auf dem Programm. Hierzu sollte eigentlich die Nationalspielerin Melanie Leupolz, die beim FC Chelsea spielt, live zugeschaltet werden. Leider hat das nicht geklappt, weil sie zu dem Zeitpunkt an einer Trainingseinheit ihres Vereines teilnehmen musste. Aber Melanie hat eine Videobotschaft aufgenommen und diese wurde dann den Zuhörern vorgespielt. Auch der dreistündige Besuch des Kletterwaldes hat bei den Mädchen natürlich viel Zuspruch gefunden.
Das solche Reisen von Jugendmannschaften immer gut für das Zusammengehörigkeitsgefühl sind, wurde auch in der Woche in Hennef deutlich: abends traf man sich auf den Balkonen und sang verschiedene Lieder in den Abendhimmel. Auffällig war hier, dass sowohl deutschsprachige, wie eine ganze Reihe von Liedern aus den 70er bzw. 80er Jahre gesungen wurde. Der letzte Abend stand dann ganz im Sinne eines Abschlussturnieres im Rahmen eines „Kaiserturniers“. Am Donnerstag den 12.08.2021 musste dann wieder die Heimreise angetreten werden. Sicher kam die Truppe wieder in Osnabrück an. Für die Mädels und auch für die beiden Betreuer war es eine rundum gelungene Woche.